Indische Feste und Feiern – die acht bezauberndsten

Sprachen lernen October 16, 2013

Wo anderswo auf der Welt als in Indien werden Feste mit soviel Begeisterung und Farbe begangen? Das Land beherbergt eine derart große Anzahl verschiedene Religionen und Weltanschauungen, dass für Feiern das ganze Jahr über gesorgt ist. Von religiös inspirierten Festen im Kerala bis hin zu musikalisch gefärbten Variationen des Karnevals – lesen Sie hier, wo die märchenhaftesten Feste in Indien stattfinden.

Holi

Holi Festival of Colours

Foto:  Diganta Talukdar

Das hinduistische Fest des Frühlings ist in Sachen fotogene Attraktivität kaum zu überbieten. Holi ist unterdessen ist auch bei anderen Religionsgemeinschaften zur Tradition geworden und wird allgemein als Farbenfest bezeichnet. Zu Recht, denn die Menschen besprühen sich anlässlich des Umzugs in den Straßen gegenseitig mit Farben! Am Abend sehen dann alle aus, als hätten sie sich durch ein Labyrinth von farbigen Pinseln durchgeschleust. Zu dieser Tradition gehört auch das Freudenfeuer des Holika Dahan, dessen wunderbares Spektakel erst nach Sonnenuntergang abläuft.

Diwali (Deepavali)

Diwali

Foto: Jasleeen Kaur

Dieses allgemein als „Fest der Lichter“ bezeichnete und von den Gemeinschaften der Hindus, der Jainisten und der Sikhs zelebrierte Ereignis gehört zu den bedeutendsten in Indien. Damit feiern die Menschen den Sieg Gottes über den Teufel. Das Fest dauert ganze fünf Tage, die einem geregelten Ablauf unterworfen sind. Als Vorbereitung auf den dritten Tag werden am Vortag die Häuser mit Öllampen und  Knallkörpern erhellt. Denn am dritten Tag des Festes beleuchten Kerzen die Behausungen der Menschen und große Feuerwerke steigen in den Himmel. Das Fest Diwali findet im Herbst, normalerweise zwischen Mitte Oktober und Mitte November, statt.

Ganesh Chaturthi

Ganesh Chaturthi

Foto: Thejas Panarkandy

Zur Feier der Geburt des Gottes Ganesha, der Divinität mit dem Elefantenkopf, wird ein elftägiges Fest organisiert, an dem riesige, wunderschöne und mit Sorgfalt von Hand geschaffene Statuen des Gottes in Häusern oder an öffentlich zugängigen Orten aufgestellt werden. Zu Ende der Feierlichkeiten tragen die Menschen die Statuen durch die Stadt und werfen sie dann ins Meer, wo sie versinken.

Karneval von Goa

 Goa carnival

Foto: Goa Tourism

Die portugiesischen Herrscher brachten ihre Tradition des Karnevals in die Provinz Goa, wo heute das Fest nicht nur unter den christlichen Bevölkerungen sehr beliebt geworden ist. Das Ereignis heißt „Intruz“, was vom portugiesischen „Entrudo“ abgeleitet wurde. Der Karneval findet in Panaji statt und dauert drei Tage und drei Nächte.  König Momo übernimmt das Zepter, die Straßen füllen sich mit Musik und farbenprächtigen Kostümen. In der ganzen Provinz finden Paraden statt, welche die ganze Nacht dauern und es Musikern, Tänzern und prunkvoll geschmückten Wagen erlauben, die Stimmung anzuheizen.

Pushkar

Pushkar Camel Fair

Foto: Anaurag Agnihotri

Zu diesem populären Ereignis strömen Bauern, Händler und die Bewohner der Dörfer nach Pushkar – aber nicht nur! Unzählige Kamele aus ganz Radjasthan werden ebenfalls hergebracht. Das Fest ist wirklich einmalig! Es sind denn auch die Tiere, die in der ersten Hälfte der Feier im Mittelpunkt stehen. Sie nehmen an Rennen und Wettkämpfen teil und sorgen für viel Unterhaltung. Im zweiten Teil des Festes finden religiöse Feiern statt bei denen die Menschen im lokalen See ein Bad nehmen. Während der gesamten Dauer hingegen sind Musik und Tanz allgegenwärtig. Die Frauen bestürmen die Verkaufsstände, die von Kleidern, Schmuck und Tüchern überquellen, während die Männer zur gleichen Zeit mit Tieren handeln. Dieser ungewöhnliche Einblick in Jahrhunderte alte Traditionen ist im Oktober/November möglich.

Tag der Unabhängigkeit

Indian independence day

Foto: Dinesh Cyanam

Jawaharlal Nehru sprach zur Nation: „Um Mitternacht, wenn die Welt schläft, erwacht Indien zu Leben und Freiheit. Der geschichtsträchtige Moment, in dem man vom Alten zum Neuen übergeht, tritt ein… Indien entdeckt sich selbst wieder neu.“ Während in Indien zahlreiche einst religiöse Feste heure einen multikulturellen Charakter aufzeigen ist eines davon das Fest eines jeden Inders. Menschen aus allen Kasten, Leute aller Auffassungen und Religionen feiern jedes Jahr den Unabhängigkeitstag mit großer Überzeugung. Seit 1947, Jahr der Loslösung vom britischen Empire, ist der 15. August der Tag, an dem sich die Inder als Volk fühlen.

Navaratri, Dussehra und Durga Puja

Ravana

Foto: Jeremiah Roth

Neun Tage dauert das Navrati Fest, das bedeutendste in Delhi und Varanasi. Es geht fast nahtlos über in das von den Hindu begangene Dussehra-Fest. Die Vorbereitungen dazu bestehen im Aufstellen von riesengroßen Darstellungen des zehnköpfigen Königs von Lanka, Ravana, seines Bruders Kumbhakarna und seines Sohnes Meghnad. Bei Sonnenuntergang werden diese Kunstwerke verbrannt. Weil sie vollgestopft sind mit Knallkörpern aller Art explodieren sie und läutern gemäß Volksmund die Atmosphäre. Was sicher ist – sie erhellen den Himmel.

Onam

Pookalam

Foto: Anoop Joy

Im Süden der Provinz Kerala kann man Ende August/Anfang September während den sogenannten Malayalam Monaten in Chingam dem Onam Fest beiwohnen. Die Menschen zelebrieren dann die Rückkehr des Königs Mahabali, welcher einst als Dämon-König der freundlichen Art über das Land regierte. Die Häuser werden von ihren Bewohnern mit Matten aus frischen Blumen („Pookalam“) geschmückt, damit der rückkehrende König einen würdigen Empfang erhalten kann. Gleichzeitig ist Onam auch ein Erntefest, das nach zehn Tagen Dauer und Bootswettrennen, farbenprächtigen Umzügen, viel Musik und Tanz mit einem üppigen, Sydya genannten Mittagessen beendet wird.

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By Alex Hammond

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