Schon klar, Spanisch lernt man nicht über Nacht, doch wie lange dauert es eigentlich tatsächlich? Wir haben einmal alle Punkte für dich zusammengestellt, die du für eine Antwort auf diese Frage brauchst. Und los geht’s.
Das sagen die Experten
Da sich viele Sprachenlerner*innen die Frage stellen, wie lange es dauert, bis sie ein bestimmtes Niveau erreicht haben, gibt es auch eine Menge an Untersuchungen zu diesem Thema.
Da sich viele Sprachenlerner*innen die Frage stellen, wie lange es dauert, bis sie ein bestimmtes Niveau erreicht haben, gibt es auch eine Menge an Untersuchungen zu diesem Thema.
Demnach benötigt eine*ein englischsprachiger Lernende*r durchschnittlich 600 Stunden Unterricht, um verhandlungssichere Spanischkenntnisse vorzuweisen. Das würde bedeuten, dass man über einen Zeitraum von 24 Wochen jeweils 3 Stunden am Tag Spanisch lernen müsste.
Frage beantwortet, Thema erledigt? Okay, zugegeben, ganz so einfach ist es leider nicht …
Okay, zugegeben, ganz so einfach ist es leider nicht …
Was hat Einfluss auf diese Zeitangabe?
Diese Zeitangabe mag dir vielleicht dabei helfen, etwas besser einzuschätzen, was auf dich zukommt, doch in erster Linie handelt es sich hierbei um eins: um einen Durchschnittswert! Wir verraten dir, welche Faktoren noch Einfluss auf diese Zeitangabe haben können – dann kannst du dir ausrechnen, wie lange du ungefähr brauchst, um deine individuellen sprachlichen Ziele zu erreichen.
Deine Muttersprache
Dir wird vielleicht aufgefallen sein, dass es bei der oben genannten Zeitangabe ein wichtiges Detail zu berücksichtigen gilt: Die Studie stammt von einer US-amerikanischen Institution und bezieht sich auf englische Muttersprachler*innen. Das ist vielleicht schon der erste Punkt, der sich von deiner persönlichen Situation unterscheidet.
Englisch und Spanisch haben einiges gemein: Spanisch ist eine romanische Sprache (Vorläufersprache Latein), Englisch hat viele lateinische Einflüsse. Das bedeutet, dass englische Muttersprachler*innen gegenüber Lernenden, die einer komplett anderen Sprachfamilie angehören, gewisse Vorteile haben.
Deine Lernbedingungen
Wenn du an einen Spanischkurs denkst, hast du bestimmt ein ziemlich deutliches Bild vor Augen: Ein Raum in einer Schule, mit Tischen, Stühlen, einer Tafel und vielleicht einigen witzigen Postern, auf denen dir die Unterschiede zwischen tú und usted erklärt werden, richtig?
Dies ist aber nur eine Möglichkeit – es gibt noch viel mehr und ganz andere Lernumgebungen.
Zunächst entscheiden sich immer mehr Sprachenlerner*innen dafür, das traditionelle Klassenzimmer gegen ihr eigenes Zuhause zu tauschen. Das bringt eine ganze Reihe an Vorteilen im Hinblick auf Komfort & Kosten mit sich, ist aber meist weniger effektiv als ein Präsenzkurs. Wenn du dich dafür entscheiden solltest, zu Hause Spanisch zu lernen, solltest du für diesen Faktor also etwas Zeit hinzurechnen, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Ein anderer Punkt betrifft das Land, in dem du die Sprache lernen möchtest. Die Befragten aus der oben genannten Studie waren Englischsprecher*innen, die Spanisch ausschließlich in Sprachschulen in den USA gelernt haben. Wenn du dich dafür entscheidest, in Spanien Spanisch zu lernen (oder in einem anderen spanischsprachigen Land) wirst du entsprechend weniger Zeit benötigen.
Der Grund hierfür ist der, dass deine Lernzeit auf den Unterricht und die Hausaufgaben begrenzt ist, wenn du Spanisch in deinem Heimatland lernst. Wenn du die Sprache allerdings dort lernst, wo sie als Muttersprache gesprochen wird, bist du ständig und bei allem, was du tust, von ihr umgeben. Diese Art des passiven Lernens bewirkt Wunder, was deine Lernfortschritte betrifft.
Deine Motivation
Der letzte Faktor, über den wir hier sprechen wollen, wird oft vernachlässigt und ist dabei wohl der wichtigste: deine Motivation.
Der Grund, aus dem Spanisch du lernst, ist der entscheidende Faktor dafür, wie viel du vom vermittelten Wissen aufnimmst, wie viel Zeit du außerhalb des Kurses ins Lernen investierst und letztlich dafür, wie schnell du die Sprache beherrschst. Dabei gibt es keine richtige oder falsche Motivation – ob deine Begeisterung für die spanische Sprache von deiner Liebe zu Reggaeton-Songs oder spanischen Telenovelas rührt, ob du gerne eines Tages in Barcelona leben würdest oder einen Traumjob vor Augen hast, bei dem dir diese nützlich sein könnten: Wenn du Spanischlernen als etwas siehst, von dem du selbst etwas hast und das nicht etwas nur deiner Karriere dient, wirst du die größten Fortschritte erzielen.
Alles in allem haben wir heute also gelernt, dass Englischsprecher*innen durchschnittliche 600 Unterrichtsstunden benötigen, um Spanisch zu lernen. Und dass du, wenn du diese Zahl auf dich umrechnen möchtest, einige Faktoren beachten solltest, die diese beeinflussen. Demnach dauert es länger, bis du deine sprachlichen Ziele erreichst, wenn du
- keine Sprache mit lateinischen Wurzeln sprichst
- ohne Lehrkraft lernst
- hauptsächlich in deinem Heimatland lernst
- nur wenig motiviert bist
… und kürzer, wenn du:
- eine Sprache mit lateinischen Wurzeln sprichst
- ein schnelles Lerntempo hast
- mit einer Lehrkraft lernst
- in ein spanischsprachiges Land reist
- motiviert bist
Nicht auf all diese Faktoren hast du Einfluss, doch wenn du dein persönliches Lerntempo besser einschätzen kannst, wirst du dir letztlich auch realistische Ziele stecken können.
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