Weihnachtstraditionen in Europa

Reisen December 2, 2021

Falls du bisher geglaubt hast, die Weihnachtstraditionen auf der ganzen Welt seien identisch, dann hast du dich mächtig geirrt. Wir stellen dir nachfolgend die sehr spezifischen Weihnachtstraditionen von drei europäischen Ländern vor. Lehn dich also zurück, gönn dir eine heiße Schokolade und lies weiter.

 

1. Würstchen, das Christkind und Weihnachtsmärkte in Deutschland

Deutschland kommt eine ganz besondere Rolle zu, wenn es um Weihnachtstraditionen geht, denn einige der berühmtesten und beliebtesten Sitten und Gebräuche reichen bereits Jahrhunderte zurück!

Ein großartiges Beispiel hierfür sind die Weihnachtsmärkte, die mit ihren prächtig geschmückten Ständen, an denen man Essen, handgemachte Dekorationen und vieles mehr erstehen kann, eine ganz besondere Magie versprühen. Heute findest du Weihnachtsmärkte in ganz Europa – zurück geht die Tradition allerdings auf Deutschland, mit dem ersten Weihnachtsmarkt in Dresden im Jahr 1434!

Viele der in Deutschland gefeierten Traditionen sind mittlerweile also in ganz Europa verbreitet, einige davon gibt es aber bis heute nur hier: So bringt in Deutschland nicht der Weihnachtsmann die Geschenke, sondern das Christkind. Als jugendliche Version des Christus mit goldenen Locken und einer Krone ist es eine vollkommen andere Darstellung als der Weihnachtsmann!

Was das Festmahl anbetrifft, essen die deutschen Familien normalerweise ein einfaches Gericht: Würste und Kartoffelsalat sollen als eine Andeutung an die harten Zeiten verstanden werden, die Maria und Josef auf ihrer Suche nach einer Schlafstelle erleben mussten. Doch keine Angst – am nächsten Tag gibt’s Weihnachtsgebäck in Hülle und Fülle!

Entdecke die Weihnachtsmärkte in Deutschland

 

2. Weihnachten in Italien: ohne Fleisch, dafür mit einer freundlichen Hexe!

Wenn du einmal das Glück haben solltest, Weihnachten bei einer einheimischen Familie in Italien zu verbringen, kannst du dich wirklich auf etwas freuen! Das Essen am Heiligen Abend wird La Vigilia genannt und besteht aus 7 oder mehr Gängen! Zum Glück sind die Gerichte heute dank Fisch und Gemüsen etwas leichter, damit du dich vor dem großen Weihnachtsmahl am Weihnachtstag noch etwas schonen kannst. Und wenn du am 6. Januar, am Dreikönigstag, immer noch in Rom weilst, kannst du zudem Bekanntschaft mit La Befana machen, einer gütigen alten Hexe, die den braven Kindern Süßigkeiten schenkt und die Unartigen mit Kohle bestraft. Vergiss aber auf keinen Fall, dir ein Glas Rotwein bereitzustellen! 😉

Triff in Italien die freundliche Hexe Befana

 

3. Barcelona mit seinen ganz eigenen Traditionen

Es gibt wohl kaum Weihnachtstraditionen in Europa, die so seltsam sind wie jene, die man in Barcelona antrifft. Da wäre zunächst einmal die Weihnachtskrippe, die von den Kindern in Barcelona mit viel Liebe und schönen Krippenfiguren jedes Jahr eingerichtet wird. Aber schau dir die Figuren in der Krippe mal etwas genauer an: Neben Maria, Josef und dem Jesuskind findest du hier auch den caganer, einen traditionellen katalanischen Bauern, der… hmm… gerade mal auf die Toilette muss. Über den Ursprung dieser Figur ist man sich nicht im Klaren, aber sie ist in jedem Fall ein echter Hingucker und inzwischen auch ein äußerst beliebtes Mitbringsel!

Eine weitere Kuriosität in Barcelona ist der caga tió, ein Holzstamm mit Gesicht und Beinen. Er wird im Wohnraum aufgestellt, wo er von den Kindern während der Adventszeit „gefüttert“ wird. Am Weihnachtsabend singen dann die Kinder ein Lied und schlagen auf den Stamm ein, bis er platzt und ihre Geschenke freigibt. Ja, das ist tatsächlich so! 

Erlebe in Spanien einen ganz speziellen Weihnachtszauber

 

4. Antwortbriefe vom Weihnachtsmann und Festtagsgenuss in Frankreich

Eine ganz besondere europäische Weihnachtstradition kommt aus Frankreich. Dort ist den Großen besonders wichtig, dass die Kinder den Glauben an das Weihnachtswunder nicht verlieren.

Während es auf der ganzen Welt üblich ist, dem Weihnachtsmann zu Weihnachten einen Brief zu schreiben, ist Frankreich das einzige Land, in dem es gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der bärtige alte Mann auch antwortet!

Seit 1962 gibt es das Gesetz, dass ein Brief, das von einem Kind aus Frankreich an den Père Noël (Weihnachtsmann) adressiert wird, auch von diesem beantwortet werden muss!  

Auch kulinarisch kann man sich in Frankreich an Weihnachten auf etwas Besonderes freuen: Das weihnachtliche Festmahl hier nennt sich Réveillon, und auf dem Tisch türmen sich Austern, Kaviar und Foie gras. Hättest du von Frankreich etwas anderes erwartet?

Erlebe in Frankreich einen besonderen Weihnachtszauber

Bilder: Rome von Giuseppe Milo via cc, Barcelona von Valerie Hinojosa via cc und Berlin von Marcus Meissner via cc

By Leah Ganse

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